WINTER, der
Van Life
Am Strand campen, barfuss in kurzen Hosen rumspringen — das kann jeder. Wintercamping unterscheidet die Warmduscher von den Eiswasserspringern. Wir wissen, dass nicht jeder so ein Bergfex ist, wie wir, aber für alle die es werden wollen, haben wir natürlich ein paar Tipps, die über „Heizung an“ hinausgehen und im Kastenwagen wärmen.
Basics: die Lüftungen im Fahrerhäuschen schließen und von Außenluft auf Innenzirkulation stellen. Bei Frischwasserzufuhr wenn möglich gleich mit warmen Wasser auffüllen und darauf achten, dass alle dämmenden Faltrollos runtergezogen sind. Über die Scheiben kann viel Kälte eintreten.
Apropos Treten: Wie beim Menschen gilt auch im Van die Regel: die Kälte kommt über die Füße.
Damit auch Bjørn unten warm eingepackt ist, helfen wir mit Teppich nach.
Eine kostengünstige Variante gibt es beim Baumarkt mit Teppich-Meterware oder 3m langen Bodenläufern. Am besten achtet man auf ein weiches Obermaterial und eine zumindest dünne Isolierung des Bodenbelags.
Wichtig ist auch die Kältebrücke über das Fahrerhaus abzugrenzen. Wir haben einen Baumwollvorhang mit Druckknöpfen, den wir zwischen Klo und Schrank hängen.
Was wir sonst noch im Winter dabei haben?
Eine Wäscheklammer. Die kommt außen an die Heizung und zaubert Stalagmiten am Boden, anstatt das Wasser am Lack herunterrinnen zu lassen.
Klein, sensibel, aber lebenswichtig: die Ersatz-Tauchpumpe.
Frostschutz: Universalmedizin für gefrorene Abwassertanks oder Scheibenwischwassermischungen. Wir kaufen den -60 Grad Kanister im Baumarkt.
Schneeschaufel: gehört eigentlich zu unserem Freeride-Equipment, beim Nivellieren des Vans oder Ausgraben aber unabdingbar.
Wundermittel Salz: ist eh in der Küche, kommt aber auch als Eislöser mit kochendem Wasser z.B. auf der festgefrorenen Stufe zum Einsatz.
12V-Föhn: nicht nur für die Haare praktisch, sondern auch zum Wärmen angefrorener Tankdeckel. Die KfZ-Buchse erlaubt schnellen Einsatz über die Fahrbatterie.
Hausschuhe: einfach, aber mächtig. Die Tiroler Filzschlappen oder der große Bruder vom Ikea helfen ungemein bei kalten Füßen.
Faltwanne: sollten wir den Abwassertank bei starken Minusgraden offen haben, dann können wir unser Grauwasser in dem faltbaren Gefäß auffangen.
Und zuletzt: wer heizt, der muss auch lüften. Wir machen das immer, wenn wir eh Snowboardzeug anziehen.
Und damit wir überhaupt snowboarden können und Bjørn schneebedeckte Passstraßen hochklettern kann, haben wir seit Winter 2017 die entsprechenden Schlappen nachgerüstet. Jetzt trägt er 18 Zoll Allwetter Reifen mit Schneeflocke (natürlich auch vom Skandinavier) und mattschwarze Alufelgen, die mit ihren breiten Speichen enorme Stabilität im Reisealltag leisten und dabei noch verdammt gut aussehen. Gratis dazu kommt eine verbesserte Straßenlage, mehr Griff und viel besseres Handling. Man kennt’s ja: viel hilft viel und so bekommt man durch die breitere Spur in Verbindung mit einer größeren Aufstandsfläche der Reifen einen stabileren Kontakt zur Straße, denn schließlich sind die Reifen die einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße. Wir merken im Vergleich zu unseren alten 15 Zoll Standardreifen einen extremen Unterschied, vor allem im Gelände.
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